7. August 2025 Alexander Flögel

Die Totenglocken des Coachingmarktes: Warum Dein Online-Marketing keine Kunden mehr bringt – und wie Du das änderst

Kennen Sie das auch? Gestern noch flossen die Leads wie Honig, heute tröpfeln sie wie zähes Harz. Die Conversion Rates stürzen ab, während die Werbekosten explodieren. Überall schweißnasse Stirnen bei Coaches, Beratern und Experten. Aber keine Panik auf der Titanic des Online-Marketings – der Eisberg ist zwar da, aber mit dem richtigen Kurs kommen wir an ihm vorbei.

Was sich hier abspielt, ist keine Marketingapokalypse, sondern eine vorhersehbare Transformation. Der Coachingmarkt durchlebt gerade seine x-te Metamorphose. Während die einen jammernd am Wegesrand stehen, navigieren die anderen geschickt durch die Untiefen des veränderten Marktes. In diesem Artikel nehme ich Sie mit auf eine Zeitreise durch die Evolution des Online-Marketings und zeige Ihnen, warum wir uns gerade in einer faszinierenden Rückbesinnung befinden – und wie Sie davon profitieren können.

Vergessen Sie dabei die üblichen Baulig-Binsenweisheiten. Hier geht’s um handfeste Strategien, die ich in fast zwei Jahrzehnten Marktbeobachtung destilliert habe. Schnallen Sie sich an – denn der klügere Coach gibt nach, aber nur bei der Methode, nicht beim Erfolg.

1. Der Coachingmarkt steht Kopf

Geben wir es zu: Der gute alte Coachingmarkt hängt aktuell wie ein Fledermausbaby kopfüber an der Decke und fragt sich, wo die fetten Beute-Leads geblieben sind. Was früher funktionierte, klappt heute oft nicht mehr. Die digitalen Goldgräberzeiten scheinen vorbei, die Conversion-Raten sinken schneller als die Beliebtheitswerte eines Politikers nach einer Steuerlüge.

„Es liegt nicht an Dir“, möchte man da tröstend sagen, aber das ist nur die halbe Wahrheit. Es liegt nicht an Dir persönlich, aber sehr wohl an der Anpassungsfähigkeit Deines Marketings. Der Markt hat eine fundamentale Transformation durchlaufen, die so grundlegend ist wie der Wechsel vom Röhrenfernseher zum Smart-TV. Wer noch immer mit der Fernbedienung von 2010 hantiert, darf sich nicht wundern, wenn Netflix nicht startet.

Die Menschen da draußen sind nicht nur gesättigt, sie sind regelrecht übersättigt. Überall dieselben Versprechen, dieselben Formulierungen, dieselben Bilder vom Laptop am Strand und vom mühelosen Reichtum. Die Zielgruppen haben einen Bullshit-Detektor entwickelt, der empfindlicher reagiert als ein Geigerzähler in Tschernobyl. Durchdringen kann man diese Abwehrmechanismen nur noch mit echter Substanz und einem wohlüberlegten Marketing-Ansatz.

Aber nicht verzweifeln – Transformation bedeutet nicht Untergang, sondern Wandel. Und wer den Wandel versteht, kann ihn für sich nutzen. Der Coachingmarkt steht nicht kopfüber, er steht an einem Scheideweg. Und wer jetzt die richtige Abzweigung nimmt, könnte bald auf einer viel schöneren, weil weniger überlaufenen Straße unterwegs sein.

2. Die drei Wellen des Online-Marketings

Lassen Sie uns eine kleine Archäologie des Online-Marketings betreiben. Nicht mit Schaufel und Pinsel, sondern mit kritischem Blick auf die vergangenen Epochen dieses erstaunlichen Wirtschaftszweigs.

Die erste Welle (2005-2012) könnte man als die „Goldgräberzeit“ bezeichnen. Für läppische 20 bis 150 Euro wurden im Internet digitale Produkte verkauft wie warme Semmeln. E-Mail-Adresse abgeben, bezahlen, fertig. Kein großes Theater, keine komplexen Funnel, keine 27-teiligen Video-Serien. Es war die Zeit der digitalen Unschuld, als Menschen noch begeistert ihre Kreditkartennummer eintippten, wenn sie ein PDF mit 10 Tipps zum Abnehmen kaufen konnten. Herrlich simpel, oder?

Die zweite Welle (2011-2017) brachte uns die berühmt-berüchtigten „Trip Wires“ – kleine Stolperdrähte, an denen die Interessenten in den Verkaufstrichter purzeln sollten. Das System war raffinierter: Ein Miniprodukt für 1-20 Euro, dann ein mittelgroßes für 100-500 Euro und schließlich der „Profit Maximizer“ für 1000-3000 Euro. Ein dreistufiger Funnel mit klarer Progression, wie Pascal von Meer Geschäft es so treffend formulierte. Man konnte fast die PowerPoint-Folien vor sich sehen, wie auf Düsseldorfer Marketing-Konferenzen diese Strategie als ultimative Offenbarung präsentiert wurde.

Die dritte Welle (2015-2023) läutete die Ära der „Hochpreisexplosion“ ein. Plötzlich waren 2000 Euro nur noch die Einstiegshürde. Masterminds für 10.000, 30.000 oder gar 100.000 Euro schossen wie Pilze aus dem Boden. Manche davon waren ihr Geld tatsächlich wert, andere… nun ja, sagen wir, sie boten „wertvolle Lebenserfahrung“. Es war wie bei einem teuren Restaurant – manchmal zahlt man für exzellente Küche, manchmal nur für die Aussicht und die Möglichkeit, auf Instagram anzugeben.

Die Ironie dieser historischen Betrachtung: Was heute wieder funktioniert, ist eine Rückbesinnung auf ältere Zeiten. Wir befinden uns in einer Art Marketing-Renaissance. Kleine Angebote mit echtem Mehrwert, gefolgt von Telesales für die größeren Pakete. Eine sanftere, menschlichere Herangehensweise statt frontaler Premium-Attacken. Wie bei Mode und Musik kommen auch im Marketing die Trends zyklisch wieder – nur ohne die peinlichen Schulterpolster der 80er.

3. Das Comeback der kleinen Angebote

Während vor einigen Jahren noch das Mantra „Geh direkt auf High-Ticket“ die Marketingwelt beherrschte, erleben wir heute eine erstaunliche Rückbesinnung auf bescheidenere Anfänge. Die kleinen Angebote feiern ihr großes Comeback – wie eine Boyband aus den 90ern, nur mit besserer Rendite.

Der alte Marketingspruch „The best buyer is a buyer“ erweist sich wieder als goldrichtig. Wer bereits Kunde bei Dir ist, wird mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit erneut bei Dir kaufen als ein völlig Fremder. Das klingt logisch, wurde aber im Rausch der High-Ticket-Euphorie manchmal vergessen. Statt sofort um die Hand des Interessenten anzuhalten, laden wir ihn erst mal auf einen Kaffee ein.

Diese kleinen werthaltigen Angebote erfüllen mehrere Funktionen gleichzeitig: Sie senken die Eintrittsschwelle, bauen Vertrauen auf und – ganz wichtig – sie helfen dabei, die steigenden Werbekosten zumindest teilweise zu amortisieren. Es ist wie beim ersten Date: Man sollte nicht gleich mit einem Heiratsantrag und dem gemeinsamen Hauskauf hereinplatzen, sondern erst mal schauen, ob die Chemie stimmt.

Der entscheidende Punkt ist jedoch: Diese kleinen Angebote müssen wirklich wertvoll sein. Sie sind nicht mehr nur der Köder, sondern bereits ein vollwertiges Produkt. Wer hier schludert und minderwertige „Lockangebote“ macht, verspielt das Vertrauen sofort. Es geht um echte Problemlösung im Kleinformat – der Espresso unter den Coaching-Produkten: klein, konzentriert und mit einem Kick, der Lust auf mehr macht.

Diese Strategie ist keine verzweifelte Notlösung, sondern eine Anpassung an die neue Marktrealität. Die Menschen sind vorsichtiger geworden, wollen erst probieren, bevor sie sich langfristig binden. Sie sind wie Katzen geworden: Man kann sie nicht zwingen, aber man kann sie mit etwas Leckerem anlocken und ihr Vertrauen gewinnen. Und wer schon mal eine Katze hatte, weiß: Hat man erst ihr Vertrauen, folgt sie einem überallhin – und im Marketing bedeutet das: zum nächsten, größeren Angebot.

4. Der Sales Cycle wird länger, nicht unmöglich

Vergessen Sie die One-Night-Stands im Marketing. Die Zeiten, in denen ein einziger Facebook-Post zum spontanen Kauf eines 5.000-Euro-Programms führte, sind so gut wie vorbei. Der moderne Sales Cycle gleicht eher einer respektvollen Beziehungsanbahnung als einem hektischen Speed-Dating.

Stellen wir uns das Ganze wie eine Beziehungsentwicklung vor: Erst das Kennenlernen bei einem Kaffee (niederschwelliges Angebot), dann vielleicht ein gemeinsames Abendessen (mittleres Angebot), und irgendwann – wenn alles passt – geht man auf die Knie und macht den großen Antrag (Premium-Coaching). Diese Progression ist nicht nur natürlicher, sondern auch respektvoller gegenüber dem Kunden.

Dass der Verkaufszyklus länger wird, bedeutet nicht, dass er unmöglich wird. Es bedeutet lediglich, dass wir mehr Geduld und strategisches Denken benötigen. Früher konnte man vielleicht in drei Tagen vom ersten Kontakt zum Hochpreis-Abschluss kommen – heute braucht es vielleicht drei Wochen oder drei Monate. Die gute Nachricht: Diese längeren Zyklen führen oft zu stabileren Kundenbeziehungen mit weniger Stornoraum und mehr echtem Engagement.

Wir sollten uns von der Idee verabschieden, dass ein längerer Sales Cycle ein Problem ist. Er ist vielmehr eine Chance, den Kunden wirklich kennenzulernen und ihm genau das zu geben, was er braucht. Das erfordert natürlich eine ausgeklügeltere Automatisierung und Kundenpflege. Email-Sequenzen, die nicht nach dem dritten Tag aufhören, sondern den Interessenten über Wochen begleiten. Content, der immer wieder Mehrwert liefert, ohne ständig zu verkaufen.

Es ist wie beim Marathonlauf: Wer nach den ersten 5 Kilometern frustriert aufgibt, weil er noch nicht im Ziel ist, hat das Prinzip nicht verstanden. Die Verlängerung des Sales Cycles bedeutet nicht weniger Erfolg – sondern eine Umverteilung des Erfolgs über einen längeren Zeitraum. Und ehrlich gesagt: Die wirklich wertvollen Kunden, die langfristig mit uns arbeiten wollen, haben auch kein Problem damit, diesen Weg mit uns zu gehen.

5. Die betriebswirtschaftliche Katastrophe im Anmarsch

Hier wird’s unangenehm, aber notwendig: Wir müssen über Geld sprechen. Genauer gesagt, über die betriebswirtschaftliche Schere, die sich gerade bedrohlich öffnet und vielen Coaches und Beratern die unternehmerische Kehle durchschneiden könnte, wenn sie nicht aufpassen.

Auf der einen Seite steigen die Werbekosten unaufhaltsam. Der Versteigerungsmechanismus der Werbeplattformen kennt nur eine Richtung: nach oben. Was vor drei Jahren noch für einen Euro zu haben war, kostet heute vielleicht das Drei- oder Vierfache. Die Plattformen sind voll, die Aufmerksamkeit begrenzt, der Wettbewerb hart. Facebook, Instagram und Google reiben sich die Hände, während unsere Marketingbudgets dahinschmelzen wie ein Eis in der Sahara.

Gleichzeitig sinken die durchschnittlichen Erstbestellwerte durch die Rückbesinnung auf kleinere Einstiegsangebote. Statt direkter 2.000-Euro-Abschlüsse haben wir es mit 30-Euro-Produkten zu tun. Diese betriebswirtschaftliche Gleichung geht nicht auf – es ist, als würde man versuchen, einen SUV mit dem Benzingeld für einen Motorroller zu betanken.

Es ist wie ein Schereeffekt: Steigende Kosten treffen auf sinkende Erstbestellwerte – eine Katastrophe, wenn man nichts dagegen unternimmt. Das ist keine Übertreibung, sondern simple Mathematik. Selbst wenn deine Conversion-Rate stabil bleibt (was selten der Fall ist), wird dein ROI kontinuierlich sinken, bis du irgendwann für jeden gewonnenen Euro zwei Euro ausgibst.

Aber keine Panik – es gibt einen Ausweg aus diesem betriebswirtschaftlichen Albtraum. Die Rettung liegt in der systematischen Erhöhung des durchschnittlichen Bestellwerts durch Upsells und Cross-Sales. Es reicht nicht mehr, nur ein Produkt zu verkaufen. Wir müssen in Verkaufskaskaden denken, die den Kunden auf eine Reise mitnehmen und dabei schrittweise den Warenkorbwert erhöhen.

Wer diese Anpassung nicht vornimmt, wird früher oder später feststellen, dass sein Marketing-Budget ein schwarzes Loch ist, in dem Geld verschwindet, ohne adäquaten Return zu generieren. Es ist nicht dramatisch gemeint, aber dramatisch wahr: Anpassen oder untergehen – andere Optionen gibt es in diesem neuen Marktumfeld kaum noch.

6. Die Kunst der systematischen Warenkorberhöhung

Jetzt wird es spannend: Wie können wir dem betriebswirtschaftlichen Albtraum entfliehen? Die Antwort liegt in einer Kunst, die wir teilweise verlernt haben – der systematischen Erhöhung des Warenkorbs durch klug eingesetzte Upsells und Cross-Sells.

Der Trick besteht darin, nicht nur ein Produkt zu verkaufen, sondern den Kunden auf eine Reise mitzunehmen, bei der er mehrere aufeinander aufbauende oder ergänzende Angebote erhält. Es ist, als würde man nicht nur einen Burger verkaufen, sondern den Kunden sanft daran erinnern, dass Pommes, Getränk und vielleicht sogar ein Nachtisch das Erlebnis abrunden würden.

Ein einfaches Beispiel: Du verkaufst ein E-Book für 30 Euro. Warum nicht direkt danach die Audioversion für weitere 20 Euro anbieten? Oder eine vertiefende Masterclass zum Thema für 60 Euro? Vielleicht sogar Arbeitsblätter und Templates für weitere 40 Euro? Plötzlich wird aus einem 30-Euro-Kunden ein 150-Euro-Kunden – und deine Werbung rechnet sich wieder.

Diese Strategie ist nicht neu. Tatsächlich ist sie ein Déjà-vu aus früheren Marketing-Wellen. Aber sie wurde von vielen vergessen oder vernachlässigt im Rausch der direkten High-Ticket-Verkäufe. Nun kehren wir zu bewährten Methoden zurück, allerdings mit modernen Tools und einem besseren Verständnis der Kundenpsychologie.

Das Schöne daran: Gut gemachte Upsells und Cross-Sells sind keine manipulativen Tricks, sondern können echten Mehrwert für den Kunden bieten. Sie helfen ihm, sein Ziel schneller zu erreichen, machen den Prozess einfacher oder die Lösung langfristig günstiger. Es geht nicht darum, dem Kunden etwas anzudrehen, was er nicht braucht, sondern ihm zu zeigen, was sein Erlebnis noch besser machen könnte.

McDonald’s hat diese Kunst perfektioniert mit der einfachen Frage „Möchten Sie Pommes dazu?“ – und steigerte damit seinen Umsatz um Milliarden. Als Coaches und Experten können wir davon lernen und unsere eigenen, werthaltigen „Pommes“ entwickeln, die unsere Hauptprodukte sinnvoll ergänzen. Wer diese Kunst beherrscht, kann auch in Zeiten steigender Werbekosten profitabel bleiben.

7. Die Dankeseite als strategisches Verkaufstool

Die unscheinbare Dankeseite – oft ein vernachlässigtes Stiefkind im Marketing-Universum – wird nun zum strategischen Hotspot Ihres Verkaufsprozesses. Vergessen Sie die brave „Vielen Dank für Ihren Kauf“-Botschaft mit anschließendem digitalen Gähnen. In der neuen Marketing-Ära wird die Dankeseite zur Goldgrube.

Nach dem ersten Kaufabschluss ist der Kunde in einem besonderen psychologischen Zustand: Er hat gerade eine positive Entscheidung getroffen, sein Dopaminspiegel ist erhöht, und er ist empfänglicher für weitere Angebote als zu jedem anderen Zeitpunkt. Diese „Post-Purchase Euphoria“ ist ein Zeitfenster, das kluge Vermarkter nutzen sollten wie ein Surfer die perfekte Welle.

Die Dankeseite wird zur strategischen Verkaufsseite umfunktioniert, auf der Sie Ihr erstes Upsell präsentieren. „Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Kauf! Um noch schneller Ergebnisse zu erzielen, haben wir etwas Besonderes für Sie…“ – und schon ist der nächste Verkaufszyklus eingeleitet.

Dabei ist Fingerspitzengefühl gefragt: Das Angebot sollte eine logische Ergänzung sein, den Wert des Hauptprodukts steigern oder einen zusätzlichen Nutzen bieten. Es sollte nicht wirken, als hätten Sie das Hauptprodukt absichtlich unvollständig gelassen, um danach abzukassieren. Transparency is key, wie der Angelsachse sagt.

Die Konversionsraten auf solchen Dankeseiten können erstaunlich hoch sein – 20% bis 40% sind keine Seltenheit. Das bedeutet: Aus jedem fünften 30-Euro-Kunden wird plötzlich ein 80-Euro-Kunde. Multiplizieren Sie das mit Ihrem Kundenvolumen, und Sie sehen, welches Potenzial hier schlummert.

Ein wichtiger Tipp: Gestalten Sie diese Upsell-Seite so, dass der Kunde nicht abgelenkt wird. Keine Navigation, keine Links zu anderen Seiten, kein Social Media – nur das Angebot und die Möglichkeit, es anzunehmen oder abzulehnen. Diese Fokussierung erhöht die Konversionsraten deutlich.

Die Dankeseite ist nur der erste Schritt in einer Kaskade von Upsells. Nach einem akzeptierten oder abgelehnten Angebot kann eine weitere Seite folgen, die entweder ein höherwertiges Angebot (bei Akzeptanz) oder ein niedrigpreisigeres Downsell (bei Ablehnung) präsentiert. Es ist wie ein gut durchdachtes Schachspiel – mit dem Unterschied, dass beide Seiten gewinnen können.

8. Upsells, Downsells und Order Bumps

Willkommen in der Trickkiste des modernen Marketings! Upsells, Downsells und Order Bumps klingen vielleicht wie Begriffe aus einem Marketing-Bullshit-Bingo, aber sie sind tatsächlich die Werkzeuge, die über Erfolg oder Misserfolg Ihrer Strategie entscheiden können.

Beginnen wir mit den Upsells – den größeren Brüdern Ihres Hauptangebots. Nach dem initialen Kauf bieten Sie etwas Ergänzendes an, das den Wert des ersten Produkts steigert. Kauft jemand Ihren Kurs „Grundlagen der Meditation“, könnte ein sinnvolles Upsell die „Advanced Meditation Masterclass“ sein. Der Schlüssel liegt in der Relevanz und dem zusätzlichen Nutzen, nicht im bloßen „mehr vom Gleichen“.

Wenn der Kunde das Upsell ablehnt, kommen Downsells ins Spiel – die diplomatischen Vermittler im Verkaufsprozess. „Kein Problem, wenn die Masterclass nicht passt. Wie wäre es mit unserer günstigeren Audio-Meditation für unterwegs?“ Es ist wie beim Verhandeln auf dem Basar – nur eleganter und automatisiert. Statt eines kompletten „Nein“ erhalten Sie vielleicht ein kleineres „Ja“.

Order Bumps sind die unscheinbaren Superhelden in diesem Arsenal. Diese kleinen Kästchen zum Anklicken direkt auf der Bestellseite können Wunder wirken: „Fügen Sie für nur 19,90 € zusätzlich unser Meditations-Journal hinzu“. Mit einem simplen Klick erhöht sich der Warenkorbwert, oft ohne den Hauptkaufentscheidungsprozess zu stören. Es ist wie der Kaugummi an der Supermarktkasse – nur dass er tatsächlich nützlich ist.

Ja, ich gebe zu, es klingt ein wenig marktschreierisch. Und ehrlich gesagt, ich finde es persönlich auch nicht immer toll. Aber die Zahlen sprechen für sich: Diese Methoden funktionieren. Sie können den durchschnittlichen Bestellwert um 30% bis 60% steigern – und plötzlich rechnet sich Ihre Werbung wieder.

Die Kunst liegt in der Balance. Zu aggressive Upsells können Kunden vergraulen, zu zaghaft platzierte werden ignoriert. Es ist wie beim Würzen eines Gerichts – die richtige Menge macht den Unterschied zwischen „Wow!“ und „Wie bitte?“.

Übrigens: Diese Techniken sind nicht neu. Der Supermarkt, das Autohaus, selbst Ihr Lieblings-Fast-Food-Restaurant – sie alle nutzen diese Strategien seit Jahrzehnten. „Möchten Sie Pommes dazu?“ ist nichts anderes als ein verbales Upsell. Wir adaptieren lediglich bewährte Verkaufstechniken für die digitale Welt.

9. Kundenwerterhöhung durch Mikrokonversionen

„Die Kunst der Mikrokonversionen“ – klingt wie ein obskurer Marketingbegriff, ist aber in Wahrheit die Essenz moderner Kundenbeziehungen. Statt auf den großen Wurf zu setzen, fokussieren wir uns auf eine Serie kleiner, erreichbarer Ziele für unsere Kunden.

Denken Sie an Mikrokonversionen wie an eine Perlenkette: Jede einzelne Perle mag klein sein, aber zusammen ergeben sie ein wertvolles Schmuckstück. Jeder kleine „Ja“-Moment – sei es das Herunterladen eines PDFs, das Ansehen eines Videos oder der Kauf eines Mini-Produkts – stärkt die Beziehung und erhöht die Wahrscheinlichkeit weiterer Käufe.

Der psychologische Effekt ist bemerkenswert: Mit jeder kleinen Aktion, jedem kleinen Kauf, verstärkt sich das Commitment des Kunden zu Ihnen und Ihrer Marke. Es ist wie bei einer Treuekarte vom Kaffeeladen – nach dem fünften Stempel fühlt man sich fast verpflichtet, den zehnten zu erreichen.

Diese Mikrokonversionen haben noch einen weiteren Vorteil: Sie liefern kontinuierliches Feedback und Daten. Statt erst nach einem Hochpreis-Verkauf zu erfahren, was Ihre Kunden wirklich wollen, sammeln Sie diese Informationen schrittweise und können Ihre Angebote entsprechend anpassen.

Der Ansatz erfordert allerdings ein Umdenken in der Erfolgsmessung. Statt nur auf den Gesamtumsatz zu schauen, tracken Sie jetzt die Conversion-Raten zwischen den einzelnen Stufen Ihres Verkaufsprozesses. Wo verlieren Sie Kunden? Wo springen besonders viele auf? Diese Daten sind Gold wert für die Optimierung.

Die Herausforderung liegt im Gleichgewicht: Jede Mikrokonversion sollte eigenständigen Wert liefern, gleichzeitig aber auch auf die nächste Stufe vorbereiten. Es ist wie bei einem guten Roman – jedes Kapitel muss für sich stehen können und gleichzeitig neugierig auf das nächste machen.

In einer Welt der schwindenden Aufmerksamkeitsspannen und des wachsenden Misstrauens gegenüber großen Versprechen sind Mikrokonversionen der kluge Weg, um Vertrauen aufzubauen. Sie sagen nicht „Vertrau mir mit 5.000 Euro“, sondern „Vertrau mir mit 5 Minuten deiner Zeit oder 50 Euro deines Budgets“ – und liefern dann so überzeugend, dass der Kunde von selbst mehr will.

10. Das Basislager statt Helikopter-Prinzip

Erinnern Sie sich an die guten alten Zeiten, als man Kunden noch per Marketing-Helikopter direkt auf den Gipfel des Hochpreis-Coaching-Berges fliegen konnte? Ein paar überzeugende Verkaufsvideos, eine emotionale Webinar-Präsentation, und schwupps – da war der 5.000-Euro-Abschluss. Diese Zeiten sind vorbei, und zwar gründlicher als die Ära der Videotheken.

Was wir heute praktizieren müssen, ist das Basislager-Prinzip. Wie beim Bergsteigen am Mount Everest führen wir die Kunden durch verschiedene Akklimatisierungsstufen, bevor wir den Gipfel in Angriff nehmen. Jedes Basislager bietet Mehrwert, Erholung und Vorbereitung auf die nächste Etappe.

Das erste Basislager ist vielleicht ein wertvoller Blogbeitrag oder ein Gratis-PDF. Das zweite ein Mini-Kurs für 30 Euro. Das dritte ein tiefergehendes Trainingsprogramm für 200 Euro. Und erst wenn der Kunde die Höhenluft gewohnt ist, wenn Vertrauen aufgebaut wurde und erste Ergebnisse sichtbar sind, schlagen wir den Aufstieg zum Premium-Coaching-Gipfel vor.

Dieses schrittweise Vorgehen hat entscheidende Vorteile: Es filtert ungeeignete „Bergsteiger“ aus (nicht jeder Interessent ist ein passender Kunde für Ihr High-End-Angebot), es baut tieferes Vertrauen auf, und es erzeugt bereits auf dem Weg Umsätze statt erst am Ziel.

Die Ironie dabei: Diese Methode ist nicht neu, sondern eine Rückbesinnung auf bewährte Marketing-Prinzipien. Vor der High-Ticket-Euphorie arbeiteten erfolgreiche Marketer bereits mit diesem stufenweisen Ansatz. Wir kehren zu unseren Wurzeln zurück, allerdings mit besseren Tools, tieferem psychologischen Verständnis und ausgefeilteren Automatisierungsmöglichkeiten.

Der entscheidende Unterschied zum früheren Vorgehen: Jedes Basislager muss eigenständigen, echten Wert bieten. Es geht nicht um Lockvogelangebote oder um bewusst unvollständige Produkte, die nur als Verkaufstreppe dienen. Jeder Schritt muss für sich stehen können und ein echtes Problem lösen oder ein echtes Bedürfnis befriedigen.

Für viele Coaches und Berater bedeutet dies ein Umdenken: Statt alle Energie in den Verkauf des Premium-Angebots zu stecken, müssen sie nun eine ganze Ökologie von Produkten und Services unterschiedlicher Preispunkte entwickeln. Mehr Arbeit? Ja. Aber auch mehr Stabilität, mehr Reichweite und letztlich mehr Umsatz.

11. Der konkrete Aktionsplan gegen die Marketingkrise

Genug der Theorie, kommen wir zur Praxis! Was müssen Sie JETZT tun, um Ihr Marketing den neuen Realitäten anzupassen? Hier ist Ihr Aktionsplan gegen die Marketingkrise – ohne Schnickschnack, ohne Floskeln, einfach klare Handlungsanweisungen:

Erstens: Entwickeln Sie ein attraktives kleines Angebot zwischen 5 und 50 Euro. Nein, nicht verschenken – verkaufen! Es filtert die echten Interessenten heraus und amortisiert teilweise Ihre Werbekosten. Dieses Angebot muss so gut sein, dass es eigenständig Begeisterung auslöst, nicht nur als Vorstufe zu etwas anderem. Denken Sie an ein „Wow für wenig“ – etwas, das sofortige Ergebnisse liefert.

Zweitens: Bauen Sie einen systematischen Upsell-Flow mit mindestens zwei Upsells und zwei Downsells. Planen Sie diese Kaskade strategisch: Was ist der logische nächste Schritt nach dem Erstkauf? Was könnte jemand wollen, der das erste Angebot ablehnt, aber trotzdem Interesse hat? Die Verknüpfung muss logisch sein, nicht aufgezwungen.

Drittens: Integrieren Sie Order Bumps auf Ihren Bestellseiten – diese kleinen Haken zum Anklicken, die mit einem simplen Klick den Warenkorbwert erhöhen. „Ja, ich möchte für nur 19 € zusätzlich XYZ erhalten.“ Auch hier gilt: Der Zusatz muss sinnvoll sein und den Hauptkauf ergänzen oder verbessern.

Viertens (und das ist der wichtigste Punkt): Liefern Sie außerordentlichen Wert schon in Ihren Einstiegsprodukten! Dies ist keine Marketing-Taktik, sondern eine strategische Notwendigkeit. Die Qualität Ihrer günstigen Angebote entscheidet, ob jemand jemals Ihr High-Ticket-Coaching in Betracht ziehen wird.

Fünftens: Optimieren Sie kontinuierlich Ihre Konversionsraten zwischen den einzelnen Schritten. Wo verlieren Sie Kunden? Warum lehnen sie Upsells ab? Welche Order Bumps funktionieren am besten? Datenbasierte Entscheidungen sind hier der Schlüssel.

Sechstens: Überarbeiten Sie Ihre Email-Sequenzen, um den längeren Sales Cycle zu unterstützen. Statt nach drei Tagen aufzuhören, sollten Sie einen Monat oder länger im Kontakt bleiben – mit echtem Mehrwert, nicht nur mit Verkaufsangeboten.

Für die Nostalgiker unter Ihnen: Kramen Sie Ihre alten Verkaufsseiten von vor fünf oder zehn Jahren hervor. Erstaunlicherweise könnten diese mit leichten Anpassungen heute wieder funktionieren. Déjà-vu? Ja, aber mit besserem Design und tieferem Verständnis.

Dieser Aktionsplan ist keine Raketenwissenschaft, aber er erfordert Umdenken und konsequente Umsetzung. Die gute Nachricht: Während Sie diese Zeilen lesen und hoffentlich handeln, verschlafen viele Ihrer Mitbewerber diese Entwicklung noch oder kämpfen frustriert mit veralteten Methoden.

12. Anpassungsfähige überleben im veränderten Markt

Charles Darwin hat es treffend auf den Punkt gebracht, ohne je einen Webinar-Funnel gesehen zu haben: „Nicht die Stärksten überleben, sondern diejenigen, die sich am besten anpassen können.“ Der Coachingmarkt 2023 ist ein perfektes Beispiel für diese evolutionäre Wahrheit.

Der Markt kippt nicht – er transformiert sich. Was wir erleben, ist kein Untergang, sondern eine Selektion. Die Anpassungsfähigen werden überleben und florieren, während die Starren und Unbeweglichen zunehmend Schwierigkeiten haben werden. Es ist wie bei den Dinosauriern – die größten und stärksten sind ausgestorben, während die anpassungsfähigen zu Vögeln wurden und bis heute überleben.

Die Herausforderungen sind real: höhere Werbekosten, skeptischere Kunden, längere Verkaufszyklen. Aber in jeder Herausforderung liegt auch eine Chance. Der erhöhte Schwierigkeitsgrad filtert die Amateure aus und belohnt die Profis, die bereit sind, ihr Marketing strategisch anzupassen.

Ironischerweise kehren wir zu bewährten Prinzipien zurück, allerdings auf höherem Niveau. Die Wertschätzung für den graduellen Aufbau von Kundenbeziehungen, die Bedeutung echter Problemlösung statt reiner Verkaufsrethorik, die Notwendigkeit einer durchdachten Produktökologie – all das sind zeitlose Marketingweisheiten, die nun wieder in den Vordergrund rücken.

Die gute Nachricht: Viele Ihrer Mitbewerber werden diese Anpassung verschlafen. Sie werden weiterhin versuchen, mit den Methoden von gestern die Kunden von morgen zu gewinnen. Sie werden sich über sinkende Konversionsraten ärgern, statt ihre Strategie zu überdenken. Sie werden auf den nächsten „magischen“ Taktik-Hack warten, statt ihr Marketing-Fundament zu erneuern.

Für diejenigen, die jetzt handeln, öffnen sich neue Möglichkeiten. Ein weniger überfüllter Markt. Eine Chance, sich durch Qualität und durchdachte Kundenerfahrungen abzuheben. Die Möglichkeit, langfristige, profitable Kundenbeziehungen aufzubauen statt kurzfristiger Verkaufserfolge.

Der adaptierte Marketing-Ansatz ist nicht nur eine Notwendigkeit zum Überleben – er ist auch ethisch vertretbarer und nachhaltiger. Er bringt uns zurück zu dem, was Marketing eigentlich sein sollte: eine Brücke zwischen echten Problemen und echten Lösungen, nicht ein Trick, um Menschen zu manipulieren.

Gesamtfazit

Meine Damen und Herren, lassen Sie uns zusammenfassen, was wir hier erlebt haben: Der Coachingmarkt durchläuft gerade eine fundamentale Transformation – nicht seinen Untergang. Was wir beobachten, ist die natürliche Evolution eines Marktes, der erwachsen wird und sich von den wilden Goldgräberzeiten verabschiedet.

Die Fakten liegen auf dem Tisch: Steigende Werbekosten treffen auf skeptischere Kunden und längere Entscheidungszyklen. Gleichzeitig erleben wir eine faszinierende Rückbesinnung auf bewährte Marketing-Prinzipien – kleine Einstiegsangebote mit echtem Wert, systematische Warenkorboptimierung und ein schrittweiser Aufbau von Kundenbeziehungen.

Diese Situation ist keine Katastrophe, sondern ein Reinigungsgewitter. Der Markt sortiert sich neu, und das ist gut so. Die Spreu trennt sich vom Weizen, die Qualitätsanbieter von den Blendwerk-Künstlern. Es ist eine Verschiebung von kurzfristiger Taktik zu langfristiger Strategie, von manipulativen Tricks zu echtem Mehrwert.

Was bedeutet das für Sie als Coach, Berater oder Experte? Es bedeutet, dass Sie Ihr Marketing-System neu justieren müssen. Entwickeln Sie wertvolle Einstiegsprodukte. Bauen Sie durchdachte Verkaufskaskaden. Liefern Sie außergewöhnlichen Wert auf jeder Stufe. Machen Sie den längeren Sales Cycle zu Ihrem Verbündeten, nicht zu Ihrem Feind.

Die Zeit zum Handeln ist jetzt! Während andere noch jammern oder auf das nächste Wundermittel warten, können Sie bereits die Weichen für Ihren zukünftigen Erfolg stellen. Ihr Aktionsplan liegt vor Ihnen – nutzen Sie ihn!

Betrachten Sie diese Transformation als Chance, nicht als Bedrohung. Sie gibt Ihnen die Möglichkeit, sich auf das zu besinnen, was wirklich zählt: echte Lösungen für echte Probleme zu bieten und dabei ein profitables Business aufzubauen.

Der neue Coachingmarkt belohnt nicht mehr die lautesten Schreier, sondern die besten Problemlöser. Er bevorzugt nicht mehr die geschicktesten Manipulatoren, sondern die wertvollsten Mentoren. In diesem Sinne ist die Transformation nicht nur unausweichlich, sondern auch begrüßenswert.

Also, liebe Coaches und Berater: Passen Sie sich an, evolvieren Sie, gedeihen Sie! Die Zukunft gehört denjenigen, die verstehen, dass Marketing im Kern Menschlichkeit bedeutet – auch wenn die Technik immer komplexer wird. Es geht um Beziehungen, um Vertrauen, um echten Wert. Und das ist eine gute Nachricht für alle, die wirklich etwas zu bieten haben.

Hashtags:

#CoachingMarketing #OnlineMarketingTipps #KundengewinnungNeu #UpsellStrategie #MarketingEvolution #DigitaleVerkaufsstrategie

Weiterführende Inhalte:

  1. Die psychologischen Grundlagen erfolgreicher Mikrokonversionen im Coaching-Business
  2. So entwickelst Du ein unwiderstehliches Einstiegsangebot unter 50 Euro für Deine Zielgruppe
  3. Fallstudie: Wie ein Verkaufstrichter mit strategischen Upsells den ROI um 300% steigerte
  4. Die 7 häufigsten Fehler beim Aufbau von Upsell-Kaskaden und wie Du sie vermeidest
  5. Ethisches Marketing im Coaching: Wie Du verkaufst ohne zu manipulieren

 

LET'S WORK TOGETHER

We welcome you to contact us for more information
about any of our products or services.